Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

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M. Kempe
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Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von M. Kempe » Sa Mär 30, 2013 9:40 am

Liebe Tinnitusbetroffene!

In Kooperation zwischen den Universitäten Marburg und Linköping (Schweden) starten wir eine neue Studie, in der wir die Wirksamkeit eines internetbasierten Selbsthilfetrainings zur Verringerung der Tinnitusbelastung untersuchen. Das in der Studie eingesetzte Selbsthilfeprogramm wurde bereits in zwei großen Studien in Deutschland wissenschaftlich untersucht und zeigte dabei deutliche Erfolge.

In der aktuellen Studie soll nun erforscht werden, wie bedeutsam die therapeutische Unterstützung für die Wirksamkeit des Selbsthilfeprogramms ist. Um diese Frage zu untersuchen, werden die Studienteilnehmer zufällig zu einer von zwei Gruppen zugeordnet. Teilnehmer der einen Gruppe erhalten die Selbsthilfematerialien und bearbeiten diese selbständig und nach ihrem persönlichen Zeitplan. Teilnehmer der anderen Gruppe arbeiten ebenfalls selbständig an den Materialien, haben aber darüber hinaus noch die Möglichkeit, bei Bedarf einen Therapeuten per E-Mail zu kontaktieren.

Die Studie beginnt voraussichtlich Mitte April 2013. Für die Bearbeitung des Trainings sind 10 Wochen vorgesehen. Eine Teilnahme an der Studie ist kostenfrei.

Die Studie richtet sich an Personen, die seit mindestens 6 Monaten Tinnitus haben und sich durch den Tinnitus im alltäglichen Leben deutlich beeinträchtigt fühlen. Teilnehmer sollten über Zugang zum Internet und allgemeine PC-Kenntnisse verfügen. Eine Studienteilnahme ist nicht möglich, wenn Sie bereits an einer unserer vorherigen Studien teilgenommen haben, unter schwerwiegenden körperlichen oder psychischen Problemen leiden und/oder sich derzeit wegen des Tinnitus in einer psychotherapeutischen Behandlung befinden.

Haben Sie Interesse an einer Studienteilnahme?
Auf unserer Studienhomepage www.kbt.info/titus3/ finden Sie ab sofort ausführliche Informationen zum Ablauf der Studie, zum Selbsthilfetraining, zu den Voraussetzungen der Teilnahme sowie zur Studienregistrierung.

Herzliche Grüße,
Marlene Kempe
für das Team der Tinnitus-Selbsthilfebehandlung

JogybaerGth
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Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von JogybaerGth » Mi Jul 31, 2013 9:31 am

Ich frage mich gerade, warum die Selbsthilfe nicht die natürlichen Heilmittel verwendet - L-Arginin kann auch Tinnitus heilen, aber vor allem vorbeugen - das geht einfacher und schneller!!! Für alle ab 50 L-Arginin - lebenswichtig.
IG-Potenta

marva2002
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von marva2002 » Mi Mär 25, 2020 6:21 pm

Der Tinnitus, Pfeifen, Quietschen oder Rauschen im Ohr, kann eine Vorstufe bzw. ein Warnzeichen für ein drohendes Burnout-Syndrom sein. Bei der Behandlung von Burnout mit Aminosäuren gibt es schon gute Erfahrungen. Die Aminosäure L-Arginin stärkt das Immunsystem, fördert die Durchblutung und unterstützt die Gefäßfunktion. Damit könnte sie wirklich ein gutes Mittel sein.
Bei Tinnitus trägt sie außerdem zur Durchblutung der sensiblen Blutgefäße im Innenohr bei.
Deshalb finde ich das einen guten Vorschlag zur Selbsthilfe.

Victoria
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von Victoria » Fr Mär 27, 2020 9:33 am

Nach wie vor gibt es viele offene Fragen zur Entstehung und Behandlung des Tinnitus. Grundsätzlich gilt aber, dass es keine Krankheit, sondern ein Symptom ist. Obwohl viele Studien gemacht werden, sind die neurophysiologischen Mechanismen, die Tinnitus bedingen, bisher nur unzureichend erforscht. Allerdings lässt sich der Zusammenhang zwischen Stress und Tinnitus inzwischen im Gehirn nachweisen. Andere Studien zeigen, dass neben der Schädigung des Gehörs, z.B. durch Lärm oder einen Hörsturz, Ohrgeräusche auch durch Magnesiummangel entstehen können.
Das Thema wird wohl weiterhin spannend bleiben.

stefan
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von stefan » Sa Apr 04, 2020 1:42 pm

Das sind gute Hinweise zum Zusammenhang zwischen Stress und Tinnitus im Gehirn. Da wird es wohl in den nächsten Jahren noch genauere Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien geben. Sicher ist, dass der Tinnitus auch immer unter Einfluss von Durchblutungsstörungen ausgelöst wird. Dagegen hilft bekanntlich Magnesium. Damit ist das Problem aber nicht zwingend behoben, solange nicht die Ursache eruiert wurde. Deshalb sollte man bei jedem Ohrgeräusch, das akut auftritt, zum HNO-Facharzt gehen. Es könnte immer auch auf Schilddrüsenprobleme, Arteriosklerose oder andere Krankheiten hinweisen, im schlimmsten Fall auf einen Schlaganfall.
Wenn der Tinnitus bereits chronisch ist, müssen die Ärzte strategisch anders vorgehen, aber er kann noch beeinflusst werden.

primavera
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von primavera » Sa Apr 03, 2021 7:37 pm

Wissenschaftliche Erkenntnisse aus neueren Studien zum Thema Tinnitus zeigen, dass Medizin und Zusatzstoffe Tinnitus verschlimmern können. Dies meinen Forscher, die sich mit den biologischen Ursachen des Leidens beschäftigt haben: https://www.hear-it.org/de/tinnitus-wis ... enntnisse- Seit den 1990ern hat sich das Verständnis von Tinnitus gewandelt. Oft wurde das Leiden psychischen Ursachen zugeschrieben, doch immer mehr Forscher sind nun überzeugt, dass biologische Veränderungen im Gehirn den Tinnitus verursachen.

Vitali
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von Vitali » Sa Apr 10, 2021 3:16 pm

Ich will mich für deinen Beitrag bedanken, Primavera. Für mich ist das sehr erhellend, denn ich dachte auch immer, dass der Tinnitus vor allem durch Stress ausgelöst wird, also psychisch ist.

Niko
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von Niko » Mi Apr 14, 2021 12:49 pm

Die Prävalenz, an einem Tinnitus zu erkranken, liegt bei knapp 15 Prozent. Das entspricht 75 Millionen Europäerinnen und Europäern. Jedes Jahr kommen allein in Deutschland knapp 300.000 Menschen hinzu. Wobei die meisten Menschen mit ihrem Ohrgeräusch gut zurechtkommen. Laut der Studie leidet nur etwa ein Prozent der Betroffenen mit Tinnitus sehr schwer unter den Symptomen (Biswas et al., 2020). Näheres bei https://www.msn.com/de-de/gesundheit/me ... NewsSearch
Manchmal sei die Ursache für ein Ohrgeräusch zum Beispiel einfach eine Nackenverspannung. "Diese körperlichen Faktoren wie Hörverluste, verstopfte Ohren oder eben Nackenverspannungen werden von emotionalen Komponenten wie Stress, Depressionen und Angstzuständen verstärkt", erklärt Schlee. Er forscht an der Universität Regensburg schon lange zum Thema Tinnitus.

Zara
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von Zara » Di Apr 20, 2021 8:51 pm

Danke auch von mir für die aktuellen Informationen und Links diesem Thema und besonders an Niko für die Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus. Ich finde es sehr interessant, dass manchmal auch eine Nackenverspannung die Ursache für ein Ohrgeräusch sein kann. Ich glaube auch, dass Tinnitus vorallem durch Stress ausgelöst wird, aber es ist schon sehr interessant, dass immer mehr Forscher überzeugt sind, dass biologische Veränderungen im Gehirn den Tinnitus verursachen oder verschlimmern.
Ich denke, da können wir wohl noch einige neue Forschungsergebnisse erwarten.

Neith
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Re: Wissenschaftliche Studie zu Tinnitus

Beitrag von Neith » Mi Apr 21, 2021 9:02 pm

Quälende Ohrgeräusche werden meist mit Cortison behandelt. Ein Regensburger Forscher stimuliert beim Hören die Zunge - der Tinnitus verschwindet. Seit Jahren versuchen Forschende, über eine Elektrostimulation der Zunge zusätzlich das Hörzentrum des Gehirns mit Informationen zu versorgen und so die Tinnitusentstehung im Gehirn zu regulieren. Der ungewöhnliche Therapieansatz des Neurologen Berthold Langguth, dem Leiter des Tinnituszentrums Regensburg, geht in eine ähnliche Richtung: Mithilfe von Geräuschen und elektrischen Impulsen programmiert er das Gehirn schonend um und kann so die störenden Ohrgeräusche abschwächen.
Ausführlicher Bericht zu den Forschungsergebnissen auf DW https://www.dw.com/de/elektrische-stimu ... a-56612347

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