Mein Gesundheitsforum

Hallo Zusammen,
ich überlege mich privat versichern zu lassen und mich würde in dem Kontext mal interessieren, was es da mit dem Selbstbehalt auf sich hat. Was soll das sein? Und irgendwie scheint es verschiedene Formen des Selbstbehaltes zu geben? Bringt jemand Licht in mein Dunkel?

Hallo,

klar bringt eine private Krankenversicherung schon große Vorteile aber vergiss nicht, dass man sich nach einiger Zeit nicht ohne weiteres wieder gesetzlich versichern kann.

Und nun Licht in dein Dunkel:
mit einem Selbstbehalt kannst du deine Beiträge pro Monat deutlich senken. Du musst allerdings einen festgelegten Teil der Krankheitskosten pro Jahr selbst bezahlen muss. Die Selbstbeteiligung ist nach dem Versicherungsvertragsgesetz geregelt.
(Mehr Informationen: https://www.wefox.de/private-krankenversicherung/ ).
Es gibt auch verschiedene Modelle der Selbstbeteiligung oder Selbstbehalte.
Da müsstest du dich mal informieren was für dich in Frage kommt.

An deiner Stelle würde ich auch mehrere miteinander vergleichen und ihre Konditionen prüfen und genau schauen, dass du im ernsten Krankheitsfall nicht im Stich gelassen wirst..

ich verstehe gar nicht, warum hier so viele Leute überlegen, ob sie sich privat versichern sollen.
In unserem Bekanntenkreis sind viele Freiberufler und Selbständige, die neidisch auf die gesetzlich und die beruflich Versicherten, die kaum Selbstbeteiligung zahlen müssen und mit deren Kassen man mal eben übers Telefon abklären kann, wenn es Probleme gibt. Im Krankenhaus gibt man seine Versichertenkarte ab statt die Kreditkarte.

Als Antwort auf diese Überlegung kommt in jedem Forum immer ein Link und Sätze wie „klar bringt eine private Krankenversicherung schon große Vorteile“, ohne jedoch jemals zu verraten, welche Vorteile das sind.
Das würde mich ja schon mal interessieren …

Bitte schreibe doch mal, wie du dich jetzt entschieden hast und warum.

Nein, eine private Krankenversicherung bringt keine Vorteile!
Ich glaube nicht, dass du da noch eine andere Antwort bekommst!

In den meisten Threads hier werden die Begriffe Privatversichert und private Krankenkasse durcheinandergeworfen. In Deutschland muss jeder krankenversichert sein. Arbeitnehmern stehen die gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung. Früher waren das die AOK für Arbeiter, die DAK für Angestellte und verschiedene berufsspezifische Krankenkassen. Seit etwa 20 Jahren können sich aber auch Arbeitnehmer aussuchen, welche Kasse sie nehmen. Gesetzlich versichert bedeutet, dass der Arbeitgeber einen Teil der Kosten trägt.
Aber auch, wer keinen Arbeitgeber hat, muss sich krankenversichern. Für die Kosten ist er allein verantwortlich. Er muss eine private Krankenversicherung abschließen. Dafür kann er in den meisten Fällen aber auch eine der gesetzlichen Kassen nutzen. Ich selbst war und bin bei der TK versichert, meist gesetzlich, aber zwischendurch als Freiberufler auch privatversichert. Die Kosten der Privatversicherung hängen sowieso immer davon ab, wie hoch der Eigenanteil/Selbstbehalt ist, d.h. wie viel der Behandlungskosten man selbst zahlt, zusätzlich zur Versicherung natürlich, und ab wann ein Arbeits-/Verdienstausfall, analog dem Krankengeld bei gesetzlich Versicherten, gezahlt werden soll.

Zunächst einmal ist es ganz schön schwierig durch das duale System der deutschen Krankenversicherung durchzublicken. Die einen müssen sich durch Dick und Dünn solidarisch zeigen und sollen nun auch automatisch ihre Patientendaten zur Verfügung stellen. Die anderen zahlen so wenig wie möglich, weil sie ja auch nicht krank sind. Aber, wenn es hart auf hart kommt, müssen sie von der Solidargemeinschaft getragen werden, wie all die Selbständigen, die unterversichert krank wurden und dann in Hartz IV landen. Ich habe da einige getroffen.

Eine aktuelle Bertelsmann-Studie zeigt nun auf, dass die Beiträge spürbar sinken könnten, wenn alle Versicherten in die GKV einbezogen würden:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... -pro-jahr/

Da haben die Forscher von der Bertelsmann-Stiftung in der Tat irgendwie Recht.
Ich hatte das bisher nicht bedacht, aber eine Solidargemeinschaft kann natürlich nur funktionieren, wenn alle mitmachen.
Dieses Thema wird im Spiegel ausführlich beleuchtet: https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 8291f9568b
Schätze, dass unser Versicherungssystem mal ein Update braucht!

Das Thema hatte mich bisher nicht besonders interessiert, denn ich bin in der gesetzlichen Versicherung und habe nur eine zusätzliche Versicherung für Zahnbehandlungen. Aber wenn ich das alles lese, dann denk ich schon, dass es ein wichtiges Thema ist. Schließlich ist die Gesundheit das wichtigste und da muss man schon vorsorgen.