Madentherapie

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Neo
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Madentherapie

Beitrag von Neo » Do Mai 27, 2010 1:33 am

Stimmt es eigentlich, dass es eine Madentherapie zur Behandlung von schwer heilenden Wunden gibt? Wie funktioniert das? Ich hab mal im Fersehn gesehen, dass da Maden auf einer Wunde rumgekrochen sind, aber ich dachte, dass ist nur so ein Horrorfilm.

Lucas
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Beitrag von Lucas » Sa Mai 29, 2010 6:35 pm

Das hört sich ja eklig an - da würde ich auch gern mehr von wissen!

Anja
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Beitrag von Anja » Di Jun 01, 2010 7:56 pm

Ich habe das auch schon mal im TV gesehen - da wurden Maden bei Verbrennungen eingesetzt um die tote Haut abzufressen. Das hat dazu geholfen, dass keine Narben entstehen. Kilngt zwar eklig, aber wenns hilft ...

Violetta
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Beitrag von Violetta » Sa Okt 09, 2010 3:42 pm

Die Madentherapie zur Behandlung von schwer heilenden Wunden ist in den letzten Jahren wieder richtig in Mode gekommen. Dafür werden extra gezüchtete Fliegenlarven in einem Beutel an die Wunde angebracht. Es heißt, dass der Einsatz mit großer Wirksamkeit und Kosteneffektivität verbunden ist, was zur Verbreitung der Therapie beigetragen hat.

Yoko
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Beitrag von Yoko » Mo Okt 25, 2010 11:26 am

Ich habe aber auch gehört, dass es gar nicht so gut sein soll mit Maden zu arbeiten und dass die Patienten ganz heftige Schmerzen dabei haben. Ich glaube, ich würde, falls ich offene Wunden hätte, lieber anders behandelt werden.

Neo
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Beitrag von Neo » So Okt 31, 2010 1:51 pm

Das ist dann ja der echte Horror - Ekel und Schmerzen! Warum macht man das dann überhaupt?

Rolf
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Beitrag von Rolf » Sa Nov 13, 2010 1:09 pm

es ist zwar bekannt, dass sich durch eine madentherapie nekrosen und wundbeläge schneller lösen, aber offensichtlich hat sie keinen vorteil bezüglich bakterienbefall oder wundverschluss. außerdem litten viele patienten bei der madentherapie unter stärkeren schmerzen als nötig. vor nicht allzu langer zeit sind zwei studien erschienen, die patienten mit tiefen offenen beinwunden behandelten. im vergleich mit einem verbreiteten wundversorgungsmittel schnitt die madentherapie nicht sonderlich gut ab.

Billa
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Beitrag von Billa » Mo Jan 17, 2011 2:49 am

Ich bin ja eher offen für Experimente - aber wenn sie gar nicht helfen & dann dann noch Schmerzen verursachen ...

yup
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Beitrag von yup » Fr Feb 04, 2011 3:46 pm

Wer von euch sich wirklich zum Thema Madentherapie schlau machen will, sollte hier weiterlesen:

www.wundkompendium.de/cms/madentherapie.html

Zimmermann
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Re: Madentherapie

Beitrag von Zimmermann » So Dez 12, 2021 10:39 am

Dein Link bietet leider keine Informationen mehr. Man muss wissen, dass die Fliegenlarven, die oft bei Diabetes und anderen Krankheiten zur Entfernung von totem Gewebe genutzt werden, speziell für diese Madentherapie gezüchtet werden. Es handelt sich meist um die Larven der Goldfliege (Lucilia sericata), die sich ausschließlich von abgestorbenem Gewebe ernähren. Sie werden desinfiziert und auf die chronische Wunde gesetzt, um sie von nekrotischem Gewebe und Bakterienbefall zu befreien. Das gesunde Gewebe bleibt dabei unbeschädigt. Nach drei bis vier Tagen ist die Wunde sauber und kann heilen.

Yves
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Re: Madentherapie

Beitrag von Yves » Fr Jan 21, 2022 12:04 am

Das kann ich nur bestätigen. Bei der Larventherapie, die oft auch als Biochirurgie bezeichnet wird, werden die Larven gezielt auf eine Stelle gesetzt und ständig kontrolliert. Als Laborzüchtungen sind sie natürlich frei von infektiösen Keimen und Stoffen. Ekelig wird es nur, wenn die Larven oder die Fliegeneier über blutsaugende Insekten oder durch Schmutz, zum Beispiel über verunreinigtes Wasser, auf die Haut gelangen. Aus den Eiern schlüpfen nach kurzer Zeit die parasitären Fliegenmaden. Es wirkt als würden sie direkt aus der Haut schlüpfen. Für viele ist das ein Horrorszenario. Das ist aber etwas komplett anderes als die professionelle Biochirurgie bzw. Maden-/Larventherapie.

Karsten K.
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Re: Madentherapie

Beitrag von Karsten K. » Sa Okt 21, 2023 10:23 am

Danke für das Thema und auch die bisherigen Artikel. Die Maden werden in Deutschland immer populärer. Kein Wunder, denn die Maden-Therapie ist kostengünstiger als die chirurgische und antibiotische Standardbehandlung bei offenen Wunden. In vielen Fällen bewahrt sie den Patienten vor der Amputation von Gliedmaßen, was dem Kostenträger teure Operationen und eine aufwendige Prothesenversorgung erspart. Oftmals verhindert der Einsatz der Maden eine Amputation, die neben der seelischen Belastung Operationskosten zwischen 15000 und 35000 Mark verursacht. Im Falle einer Amputation würde eine anschließende Prothese zusätzlich mit 3000 bis 10 000 Mark zu Buche schlagen. Hinzu kämen Pflege, Frührente und häufig Folgeamputationen: https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... 1/uid-1212

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