Pflanzliches Mittel?
Re: Pflanzliches Mittel?
Die heilkundliche Verwendung der Pappel reicht bis in die Antike zurück. Die Knospen der Pappel enthalten Phenolglykoside, die denen der Weidenrinde sehr ähnlich sind – mit Salicin als Hauptkomponente, außerdem ätherisches ÖL, Gerbstoffe und Flavonoide. Knospen und Rinde werden weltweit medizinisch genutzt. Aus den Knospen der Pappel lässt sich ein Tee herstellen. Dieser wirkt hauptsächlich blutstillend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Im Besonderen hilft er bei Fieber, Rheuma, Gicht und Blasenentzündungen.
Wenn ihr mehr über die medizinische Nutzung oder die Essbarkeit und Verwendung in der Küche interessiert, sollte ihr hier nachsehen:
https://www.pflanzen-vielfalt.net/b%C3% ... schwarz-1/
Wenn ihr mehr über die medizinische Nutzung oder die Essbarkeit und Verwendung in der Küche interessiert, sollte ihr hier nachsehen:
https://www.pflanzen-vielfalt.net/b%C3% ... schwarz-1/
Re: Pflanzliches Mittel?
Diese Beiträge finde ich auch ganz besonders interessant. Erstens hatte ich noch gar nicht gewusst,dass man so viele Naturheilpflanzen einfach so finden und dann auch verarbeiten kann. zweitens bin ich darüber verwundert,Dass es tatsächlich viele unterschiedliche Pflanzen nur für die Wundheilung gibt und drittens sind eure Tips zum selbermachen tatsächlich hammermäßig.
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Re: Pflanzliches Mittel?
Blasen, Wunden und Hautablösung lassen sich auch super mit Birkenrindenextrakt-Gel behandeln. Da ist gerade eine neues Mittel bei uns auf den Markt gekommen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) spricht sich für die Zulassung eines Arzneimittels zur Behandlung von Epidermolysis bullosa aus: https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... is-bullosa
Re: Pflanzliches Mittel?
Leider kann das Gel nicht selbst zuhause hergestellt werden und auch die Nutzung des Birkensafts ist nur möglich, wenn ihr selbst Eigentümer dieser Birke seid. Aus Pappeln dagegen können einige Cremes, Salben und Öle gut selbstgemacht werden. Eine Salbe aus ihren Knospen gehört zu den ältesten überlieferten Salbenrezepten. Sie wirf heute noch zubereitet und für Haut- und Gelenkprobleme hilfreich eingesetzt: https://heilkraeuter.de/cgi-bin/search. ... rms=pappel
Mit dem Pflanzenöl und den Pappelknospen wird zuerst ein Pappel-Öl angesetzt. Danach kann man daraus die Salbe zubereiten.
Mit dem Pflanzenöl und den Pappelknospen wird zuerst ein Pappel-Öl angesetzt. Danach kann man daraus die Salbe zubereiten.
Re: Pflanzliches Mittel?
Ich kann zur Wundheilung auch den Spitzwegerich empfehlen. Er wirkt entzündungshemmend und wird bei vielen äußeren Beschwerden wie Verbrennungen oder offenen Wunden empfohlen. Da die Inhaltsstoffe adstringierend, blutungsstillend und antiseptisch wirken, kann der Spitzwegerichs helfen, kleinere Schürfwunden zu versorgen, bakteriellen Entzündungen vorzubeugen und die Wundheilung zu fördern. Zu diesem Zweck wird ein sauberes Blatt eingerollt, so dass der Pflanzensaft austritt. Anschließend wird das Blatt auf die Wunde gelegt und mit einem Pflaster auf der Haut fixiert, ein sogenanntes grünes Pflaster.
Re: Pflanzliches Mittel?
Ich danke euch sehr für eure Informationen und Tipps zu pflanzlichen Mitteln in der Wundheilung. Die Idee mit dem grünen Pflaster war mir bisher noch gar nicht gekommen, obwohl sie so naheliegend ist. Deshalb geht ein besonderer Dank an Vitali, der immer wieder gute Empfehlungen zur Verwendung von Pflanzen zur Heilung gibt.
Re: Pflanzliches Mittel?
Mir hat besonders der Tipp mit der Ringelblumensalbe gefallen. Sie ist echt nützlich bei den meisten Hautverletzungen wie Ekzeme, Geschwüre, Verbrennungen oder Wundliegen. Die Ringelblumensalbe wirkt entzündungshemmend, immunstimulierend und wundheilungsfördernd. Auch ist es recht einfach die Salbe selber Herzustellen, wie ihr im http://www.pflanzenkunde.net/heilpflanzen/salben/ringelblumensalbe.html Pflanzenkunde.net nachlesen könnt.
Re: Pflanzliches Mittel?
Wer sich verletzt, deckt die Wunde mit einem Pflaster ab. Wie sollte es auch anders sein? In vielen Entwicklungsländern greift man jedoch noch heute auf traditionelle Heilmittel zurück. Im westlichen Teil Afrikas wie in weiten Teilen hat sich eine Frucht als Pflaster-Alternative bewährt: die Banane. Genauer genommen ihre Schale und Blätter, mit denen selbst größere Wunden abgedeckt werden. https://www.fitforfun.de/news/bananen-a ... 96007.html
Die Heilkraft gilt allerdings nur für eine bestimmte Bananen-Sorte, die sogenannte Musa acuminata. In deutschen Supermärkten wird überwiegend die Cavendish-Banane, angeboten, der keine wundheilende Wirkung zugeschrieben wird.
Die Heilkraft gilt allerdings nur für eine bestimmte Bananen-Sorte, die sogenannte Musa acuminata. In deutschen Supermärkten wird überwiegend die Cavendish-Banane, angeboten, der keine wundheilende Wirkung zugeschrieben wird.
Re: Pflanzliches Mittel?
Danke von auch mir für diese fabelhafte Sammlung. Ich kann noch den Wundklee hinzufügen. Er wird auch als Apothekerklee oder als Bärenklee bezeichnet. Die Heilpflanze entwickelt sich gut im Mitteleuropäischen Klima und ist leicht zu pflegen. Da er eine Gewebe zusammenziehende Wirkung hat, hilft Wundklees dabei, kleinere Wunden zu schließen. Er wird aber auch zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden genutzt.
Re: Pflanzliches Mittel?
Danke für alle Tipps! Im Mittelalter wurde eine Mischung aus Käseschimmel, Schafdung und Honig wurde als Antibiotikum zur Wundheilung eingesetzt. Honig ist bis heute ein guter Naturheiler. Eine weitere Heilpflanze der Klostermedizin, die aufgrund ihrer Gerbstoffe bei Wunden eingesetzt wurde, ist der fast vergessene Andorn. Vielleicht lohnt es sich, den mal auszuprobieren.
Und nebenbei bemerkt, bitte nicht auf eine Wunde pusten. Auch nicht bei Kindern. Denn dann kann es sein, dass die Verletzung schlechter heilt.
Und nebenbei bemerkt, bitte nicht auf eine Wunde pusten. Auch nicht bei Kindern. Denn dann kann es sein, dass die Verletzung schlechter heilt.
Re: Pflanzliches Mittel?
Andorn ist gar nicht so selten. Ich kenne die Heilpflanze in Hustenelixieren oder –säften als sehr wirksam. Aber ich wusste gar nicht, dass es auch zur Wundheilung eingesetzt wurde und zum Teil immer noch wird.
Das ist interessant.
Das ist interessant.
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Re: Pflanzliches Mittel?
Warum denn bloß? Meine Mutter hat immer gepustet und das hat mich beruhigt. Was soll da schädlich sein?Cara hat geschrieben: ↑Do Jun 29, 2023 5:19 pmDanke für alle Tipps! Im Mittelalter wurde eine Mischung aus Käseschimmel, Schafdung und Honig wurde als Antibiotikum zur Wundheilung eingesetzt. Honig ist bis heute ein guter Naturheiler. Eine weitere Heilpflanze der Klostermedizin, die aufgrund ihrer Gerbstoffe bei Wunden eingesetzt wurde, ist der fast vergessene Andorn. Vielleicht lohnt es sich, den mal auszuprobieren.
Und nebenbei bemerkt, bitte nicht auf eine Wunde pusten. Auch nicht bei Kindern. Denn dann kann es sein, dass die Verletzung schlechter heilt.
Re: Pflanzliches Mittel?
Zur Beruhigung eines Kindes kann Pusten schon beitragen und bei oberflächlichen Wunden kann es auch nicht viel Schaden anrichten. Aus medizinischer Perspektive betrachtet, kann es allerdings alles noch schlimmer machen. Durch das Pusten geraten auch Erreger in die Verletzung und diese können entzündungsfördernd wirken. Zudem wird die Wunde durch die Luftzufuhr ausgetrocknet. Die Zellen, die für die Wundheilung verantwortlichen sind, benötigen aber für eine Neubildung der Haut eher eine feuchte Umgebung.
Re: Pflanzliches Mittel?
Das ist tatsächlich sehr interessant. Ich bin wie einige von euch auch ein Fan von Ringelblumenöl. Ringelblumenöl lässt sich mit einfachen Mitteln selbst herstellen / machen. Am besten erntet man die Ringelblumenblätter beim Blütenhochstand und Sonnenschein – also zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr – so kann man die höchste Konzentration der Wirkstoffe erwarten. Da Ringelblumen aus dem Garten oft dreckig und voller Insekten sind, sollte man die frisch gepflückten (ganzen) Blüten mit klarem Wasser abwaschen und trocknen lassen (siehe Video):
https://www.philognosie.net/heilpflanze ... len-machen
Die Kaltauszug-Methode ist die schonendste Möglichkeit Ringelblumenöl selbst zu gewinnen, dauert aber – mit 3 bis 4 Wochen – auch am längsten.
https://www.philognosie.net/heilpflanze ... len-machen
Die Kaltauszug-Methode ist die schonendste Möglichkeit Ringelblumenöl selbst zu gewinnen, dauert aber – mit 3 bis 4 Wochen – auch am längsten.
Re: Pflanzliches Mittel?
Ich schließe an, möchte jedoch eine weitere Heilpflanze empfehlen, die seit alters her der Wundheilung dient. Der Steinklee wird in der Volksmedizin als schmerzstillendes Mittel bei Wunden verwendet. Steinklee-Öl kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, auch bei offenen Wunden. In Österreich ist der Steinklee die Heilpflanze und Arzneipflanze des Jahres 2023.
Re: Pflanzliches Mittel?
Das ist interessant. Ich finde auch, dass die Luftbewegung beim Pusten Kühlung verschafft und die Schmerzen etwas abschwächt. Kindern kommt noch der psychologische Effekt dazu. Trotzdem soll das ungesund sein? Ich habe noch nie von gesundheitlichen Problemen durch Pusten gehört.Cara hat geschrieben: ↑Mo Aug 21, 2023 9:45 pmZur Beruhigung eines Kindes kann Pusten schon beitragen und bei oberflächlichen Wunden kann es auch nicht viel Schaden anrichten. Aus medizinischer Perspektive betrachtet, kann es allerdings alles noch schlimmer machen. Durch das Pusten geraten auch Erreger in die Verletzung und diese können entzündungsfördernd wirken. Zudem wird die Wunde durch die Luftzufuhr ausgetrocknet. Die Zellen, die für die Wundheilung verantwortlichen sind, benötigen aber für eine Neubildung der Haut eher eine feuchte Umgebung.
Re: Pflanzliches Mittel?
Ja, leider ist es aber so. Die Luftbewegung bringt zwar eine gewisse Kühlung und Linderung der Schmerzen, verteilt aber auch Viren und Keime auf der Wunde. Das kann besonders bei Schürfwunden gefährlich sein, die wenig bluten. Ihr solltet solche Wunden auch nicht mit dem Mund berühren oder aussaugen.