Wer schon mal einen Migräneanfall
hatte, weiß dass dies nicht
mit herkömmlichen Kopfschmerzen
vergleichbar ist.
Leichte Kopfschmerzen kann man lindern,
wenn man gleich zu Beginn eine zusätzliche
Dosis Magnesium aufnimmt. Verspannungskopfschmerzen,
z.B. nach einem stressigen Tag, kann
man bei Verträglichkeit mit
Acetylsalicylsäure
lösen. Auch
Schmerzmittel
wie Paracetamol oder Ibuprofen können
helfen.
Ein Migräneanfall lässt
sich mit rezeptfreien Medikamenten
jedoch nicht in den Griff bekommen.
Der Patient ist so sensibel, dass
er meint bei jedem Geräusch oder
sogar bei Licht würde sein Kopf
platzen. Einher gehen die Schmerzen
mit Übelkeit, die eine Einnahme
von Medikamenten in der akuten Situation
erschweren. Eine Freundin von mir
wurde mit Verdacht auf Schlaganfall
ins Krankenhaus eingeliefert. Tatsächlich
hatte sie "nur" einen heftigen
Migräneanfall. In dieser Situation
ist der Patient arbeitsunfähig
und nicht in der Lage Auto zu fahren
oder sonst einer verantwortungsvollen
Tätigkeit nachzugehen.
Leider besteht für Migräne,
wie man heute weiß, eine genetische
Prädisposition, d.h. sie ist
angeboren und erblich. Damit ist eine
völlig Heilung (noch) nicht realistisch.
Allerdings können migräneartige
Kopfschmerzen auch
Stress
- bedingt als psychosomatische Erkrankung
auftreten und sollten dann mit einer
Psychotherapie
behandelt werden. Auch Kopfschmerzen,
die durch eine Gehirnerschütterung
oder ein anderes Trauma ausgelöst
wurden, sind therapierbar.
Migräne, die einen schon das
Leben lang begleitet kann zwar nicht
eigentlich geheilt, aber doch behandelt
werden. Ein Facharzt (Neurologe, Psychiater)
stellt zunächst eine exakte Diagnose.
Er macht eine Anamnese der erblichen
Belastung, Untersuchungen des Gehirns
und prüft den Blutdruck. Dann
kann er den Patienten mit speziellen
Medikamenten, die regelmäßig
eingenommen werden müssen, helfen
und seine Situation erheblich verbessern.